26. Dezember 2023 / Aktuelles, Vorankündigung
Pfaffenhauser Krippenweg ist abgebaut!
+++Aktualisierung 12.01.2024: Unsere Krippe wurde nun abgebaut. Vielen Dank für Ihr Interesse.+++
Haben Sie an den 25 Standorten in ganz Pfaffenhausen schon die vielen schönen Krippen entdeckt? Gehen Sie auf Tour und kommen Sie natürlich auch bei BLUMEN RAMPP in der Mindelheimer Straße 2 (direkt neben der St. Josef Apotheke) vorbei. Im Außenbereich können Sie unseren Beitrag zum Pfaffenhauser Krippenweg finden.
Brigitte Fischer ist stolz eine besondere Krippendarstellung zu präsentieren: die überlebensgroße Wagner-Krippe, die der Mindelheimer Peter Wagner 1993 schuf. Die Figuren hinterfragen Sehgewohnheiten. Auch nach 30 Jahren ist seine gesellschaftskritische Konzeptkrippe, heute im Besitz von Karlheinz Gänzer aus Nattenhausen, topaktuell.
Der Krippenweg entstand auf Initiative des Pfarrgemeinderats St. Stephan Pfaffenhausen in Zusammenarbeit mit der Handels- und Gewerbevereinigung Pfaffenhausen e.V. und ist von 1.12.2023 bis 6.1.2024 zu sehen.
Möchten Sie Näheres über die bei uns ausgestellte Krippe erfahren? Lesen Sie hier weiter:
Wagner-Krippe
Dieser Text ist ein Auszug vom Ausstellungsbanner der Krippe,
als diese 2019 letztmalig in der Mindelheimer Krippenausstellung gezeigt wurde
„Eine konzeptionell außergewöhnliche Arbeit schuf [hingegen] der Mindelheimer Künstler Peter Wagner unter dem Eindruck der großen Flüchtlingsbewegung 1993. Wagner, der Mitglied der Mindelheimer Krippenfreunde war, fertigte eine Großkrippe, die als Mittelpunkt des Weihnachtsmarktes präsentiert werden sollte. Bei der Gestaltung bediente er sich zwar der über Jahrzehnte hinweg entwickelten traditionellen Darstellungsweise. Er füllte das bekannte Motiv aber mit neuen gesellschaftskritischen Inhalten, wobei die Form eine untergeordnete Rolle spielte. Es war sein Ziel, das Werk zu „entmaterialisieren“, Denkanstöße zu geben und so den Betrachter einzubeziehen Sehgewohnheiten, Begriffe und Zusammenhänge sollten hinterfragt werden.
Der damalige Stadtpfarrer Georg Bihler und Erwin Holzbaur entdeckten schnell das „zweite“ Kind in der Krippe und unterstellten dem gläubigen Christen Wagner öffentlich, die jungfräuliche Geburt anzuzweifeln.
Dass Wagners Kunst mit Kontexten, Bedeutungen und Assoziationen arbeitet, ignorierten der Stadtpfarrer und der zweite Bürgermeister gänzlich und empörte sich derart über die „Skandal-Krippe“, dass die Debatte um die Krippe sogar bundesweit für Aufsehen sorgte.
Für Georg Bihler wie auch für Erwin Holzbaur war eine solche Darstellung des Weihnachtsgeschehens keinesfalls akzeptabel, da sie dem Glauben augen-scheinlich widersprach. Die Erläuterung der politischen oder sozialkritischen Botschaft erkannten beide Kritiker nicht an. Peter Wagner ging es – wie er selbst erklärte – nicht darum, die jungfräuliche Geburt anzuzweifeln. Das „zweite“ Kind ist das Kind der neben der Heiligen Familie ruhenden Asylsuchenden. Die Muttergottes wendet sich barmherzig und liebevoll – als Vorbild für uns alle – nicht nur dem Kind der Geflüchteten zu. Auch der drogenabhängige Obdachlose ist an der Krippe willkommen.
Den davoneilenden Kleriker, der die Augen vor der Not seiner Nächsten verschließt, fügte Wagner als Reaktion auf die Debatte um seine Krippe nachträglich hinzu.“
Die Krippe ist bei BLUMEN RAMPP in der Mindelheimer Straße 2 in Pfaffenhausen im Rahmen des Pfaffenhauser Krippenweg 2023 präsentiert. Sie ist heute im Besitz von Karlheinz Gänzer aus Nattenhausen, der sie uns so freundlicherweise aufgebaut hat und zur Ausstellung zur Verfügung stellte. Danke Karlheinz!